Politics.be - Tragisches UnglÜck

Vier Deutsche in österreichischer Höhle ertrunken

Fünf Touristen, darunter vier Deutsche, sind bei einer Fahrt durch die österreichische Seegrotte Hinterbrühl tödlich verunglückt. Ihr Katamaran kenterte heute Morgen nur wenige Meter vom Eingang entfernt. Die übrigen 22 Mitreisenden kamen mit dem Schrecken davon.

Hinterbrühl - Das Wasser war an der Unglücksstelle nur zwischen 1,20 und 1,50 Meter tief. Trotzdem kam für fünf Touristen jede Hilfe zu spät: Sie ertranken in dem acht Grad kalten Wasser der Seegrotte Hinterbrühl, nur 150 Meter vom Eingang entfernt. Die Todesopfer, vier Deutsche und eine Belgierin, blieben unter dem Rumpf des Bootes gefangen. Alle Rettungs- und Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.

Die Verunglückten waren nach Angaben eines Polizeisprechers zwischen 59 und 77 Jahre alt; drei der deutschen Opfer sind Frauen, eines ist männlich. Sie stammen offenbar allesamt aus einer Reisegruppe aus dem Raum Aachen. Ein Polizeisprecher sagte, das Unglück sei gegen Ende der Tour geschehen. Vermutlich habe sich das Brot in der letzten Kurve unerwartet um die eigene Achse gedreht. Alle Passagiere fielen ins Wasser; den meisten gelang es, ans rettende Ufer zu waten.

Bereits vor Eintreffen der Rettungskräfte hatte ein Mann versucht, unter das Boot zu tauchen, um die Verunglückten zu retten. Doch der Versuch schlug fehl. Auch eine von der Feuerwehr entsandte Tauchertruppe konnte nichts mehr ausrichten. Insgesamt waren 27 Menschen an Bord des für 29 Personen ausgelegten Bootes gewesen; zwei Personen wurden nach Angaben des Leiters der Rettungsarbeiten, Werner Machazek, in ein Krankenhaus eingeliefert. Einer von ihnen zähle zu den Sanitätern. Die Überlebenden wurden psychologisch betreut.

Rund 200.000 Touristen besuchen jedes Jahr die Seegrotte Hinterbrühl. Der in der Höhle befindliche See ist das größte unterirdische Gewässer Europas. Mödlings Bezirkshauptmann Hannes Nistl sprach von einem "furchtbaren Unglück" aus heiterem Himmel. Das Schaubergwerk sei seit Jahrzehnten unfallfrei in Betrieb und habe in diesem langen Zeitraum Millionen Besucher angezogen.