Los bericht bekijken
Oud 22 september 2007, 12:16   #1
DebianFox
Minister
 
DebianFox's schermafbeelding
 
Geregistreerd: 23 oktober 2005
Locatie: Vlaanderen
Berichten: 3.461
Standaard Zwitserse krant bespreekt aansluiting van Vlaanderen bij Nederland

Citaat:
Die Teilung Belgiens – eine weltfremde Idee

Die Mehrheit der Flamen wünscht keine Unabhängigkeit


Die Mehrheit der Flamen wünscht keine Unabhängigkeit
Die politische Krise, in welcher Belgien derzeit steckt, wirft einmal mehr die Frage auf, ob das Land in seiner heutigen Form noch eine Zukunft hat. Flamen und frankophone Belgier, zumindest im zweisprachigen Brüssel, stehen sich aber viel näher, als die Krise vermuten lässt. ...


Die politische Krise, in welcher Belgien derzeit steckt, wirft einmal mehr die Frage auf, ob das Land in seiner heutigen Form noch eine Zukunft hat. Flamen und frankophone Belgier, zumindest im zweisprachigen Brüssel, stehen sich aber viel näher, als die Krise vermuten lässt.



vau. Brüssel, 14. September Die rechtsextreme Partei Vlaams Belang (VB), die als zweitstärkste flämische Kraft aus den Wahlen von Mitte Juni hervorgegangen ist, hat sich in den letzten Monaten im Hintergrund gehalten. Einerseits wollen die anderen Parteien nicht mit dem VB zusammenarbeiten, andererseits ist die kleine flämisch-nationalistische Partei Nieuw-Vlaams Alliantie (N-VA) direkt an den Koalitionsverhandlungen beteiligt. Möglich geworden ist diese Beteiligung durch die Listenverbindung, welche der Wahlsieger aus Flandern, der Christlichdemokrat Yves Leterme, mit der N-VA eingegangen war. Nach dem vorläufigen Scheitern der Koalitionsverhandlungen sehen sich sowohl die N-VA als auch der VB in ihrer Auffassung bestätigt, wonach eine Regierungsbildung mit den frankophonen Parteien wegen der unterschiedlichen Standpunkte bezüglich einer von flämischer Seite gewünschten weitergehenden Regionalisierung unmöglich geworden ist.


Deutliches Votum


Der VB-Politiker Filip Dewinter hat deshalb im flämischen Parlament für das Abhalten eines Referendums zur Unabhängigkeitsfrage Flanderns plädiert. Von den anderen flämischen Parteien erhielt der Vorschlag allerdings keine Unterstützung, was einmal mehr verdeutlicht, dass eine Mehrheit der flämischen Politiker an den Grundzügen des bisherigen Staatsmodells festhalten will. Eine weitere Staatsreform, die zu mehr Befugnissen für die Teilstaaten führen würde, bedeutet noch lange nicht, dass Belgien als föderaler Einheitsstaat am Ende ist. Zudem darf die Frage gestellt werden, wie ernst es Dewinter mit seinen Sezessionsplänen tatsächlich ist. Mit einem unabhängigen Flandern würde er von einem Tag auf den andern eines seiner wichtigsten politischen Themen verlieren. Die frankophone Seite hat mit grosser Erleichterung auf das deutliche Votum im flämischen Parlament reagiert.
Dass Dewinter in erster Linie Publizität sucht, bewies er kürzlich in Brüssel. Er nahm an einer unbewilligten Demonstration im Brüsseler EU-Viertel teil. Der Bürgermeister Freddy Thielemans hatte die Anti-Islam-Demonstration wegen Sicherheitsbedenken bereits Wochen zuvor verboten. Dewinter und die Nummer zwei des VB, Parteichef Frank Vanhecke, konnten es nicht lassen und nahmen trotzdem teil. Die Ordnungskräfte zögerten nicht, packten die beiden Politiker, warfen sie zu Boden und verfrachteten sie in einen Polizeibus. Für eine Partei, die stets ein hartes Durchgreifen der Polizeikräfte fordert, nicht gerade ein schmeichelhafter Zwischenfall. Aber inzwischen hat die Partei von Dewinter und Vanhecke sozusagen links der eigenen Linie Konkurrenz bekommen: Einerseits mit der N-VA von Bart De Wever, aber auch mit Jean-Marie Dedecker, dem früheren Enfant terrible der flämischen Liberalen (Open VLD).

Niederländer für den Anschluss

Interessant ist freilich, dass im Ausland ein Auseinanderbrechen Belgiens als viel wahrscheinlicher eingeschätzt wird als im eigenen Land. Vor allem beim Nachbarn im Norden, in den Niederlanden, wird dieses Szenario dieser Tage ausgiebig diskutiert. Umfragen nach hätten 60 Prozent der Niederländer kein Problem damit, wenn sich Flandern den Niederlanden anschliessen würde. Alleine die Fragestellung zeugt von einer Fehleinschätzung und wohl auch von Überheblichkeit. Flamen und Niederländer sprechen zwar dieselbe Sprache, sie könnten aber unterschiedlicher nicht sein.
In den Augen vieler Flamen sind die Niederländer arrogant, haben einen grossen Mund und wissen zudem immer alles besser. Für die Niederländer hingegen sind die Belgier chaotisch, nicht besonders aufgeweckt und zu «burgundisch». Wie wenig Respekt die Niederländer für ihre Nachbarn im Süden haben, zeigt sich auch in wirtschaftlichen Aspekten. So beklagen sich seit geraumer Zeit die Niederländer, dass im Vorstand des belgisch-niederländischen Bank- und Versicherungskonzerns Fortis die Belgier in der Überzahl sind. Und die Möglichkeit, dass Fortis die niederländischen Aktivitäten der ABN Amro Bank übernehmen könnte, empfinden viele Niederländer als grosse Schmach.
Was die bilateralen politischen Beziehungen betrifft, zeigt sich ein vergleichbares Bild. Als in den Niederlanden Hans van Mierlo im ersten Kabinett von Wim Kok als Aussenminister wirkte, bemühte sich Den Haag um gutnachbarschaftliche Beziehungen, und zwar recht erfolgreich. Innerhalb des Benelux-Raumes gab es zumindest ansatzweise einen Block, der bei wichtigen Abstimmungen im EU-Ministerrat die Standpunkte der anderen Seite respektierte und gelegentlich gar unterstützte. Heute liegt diese Partnerschaft am Boden. Nur 1 Prozent der Flamen, so zeigte eine Umfrage, wünscht sich ein Zusammengehen mit den Niederlanden. Im 19. Jahrhundert hatte man es bereits einmal versucht, aber das damalige gemeinsame Königreich unter Führung der Niederländer bestand nur 15 Jahre. 1830 brach in Brüssel die Revolution aus, die schliesslich zur Unabhängigkeit des Landes führte.

Die beiden Gruppen

Die Behauptung der flämischen Nationalisten, wonach es keine echten Belgier gebe, ist übrigens falsch. Vor allem im zweisprachigen Brüssel ist dies jeden Tag zu beobachten. Oft wird vergessen, dass Brüssel weder flämisch noch wallonisch ist, sondern seinen eigenen Charakter hat. In den Geschäften und Restaurants, in der Metro, aber auch bei Besuchen von Behörden oder Unternehmen ist Zweisprachigkeit nicht nur keine Seltenheit, sondern die Regel. Es spricht zwar längst nicht jeder frankophone Brüsseler perfekt Niederländisch – es handelt sich schliesslich auch nicht um eine Weltsprache –, er oder sie wird aber bemüht sein, sich mit Niederländisch sprechenden Personen zu unterhalten. Dies darf auch als Respektbezeugung gesehen werden, schliesslich sprechen heute 80 Prozent der Einwohner in der Hauptstadt Französisch als erste Sprache. Hinzu kommt, dass im kosmopolitischen Brüssel längst nicht nur Französisch und Niederländisch gesprochen werden.
Ein unabhängiges Flandern mit Brüssel als Hauptstadt, wie dies die flämischen Nationalisten fordern, ist deshalb weltfremd und utopisch zugleich. Dass dieses Szenario kaum Realität werden wird, dafür sorgt nicht zuletzt auch die Anwesenheit internationaler Institutionen wie der EU und der Nato in der Stadt, die aus dem noch in den sechziger Jahren eher provinziell anmutenden Brüssel eine dynamische und multikulturelle Stadt mit internationaler Ausstrahlung gemacht haben. Wenn ein Flame für die Unabhängigkeit eintritt, ist er in der Regel nicht in Brüssel, sondern eher in der Region Antwerpen zu finden. Aber selbst in Antwerpen, der zweitgrössten Stadt Belgiens, die viel stärker durch die Geschichte des flämischen Nationalismus geprägt ist als Brüssel, sind die Befürworter eines Alleingangs klar in der Minderheit.

Politiker und Bürger

Die jetzige Krise in Belgien verdeutlicht aber auch, dass die Kluft zwischen der politischen Elite und den Bürgern enorm ist. Dies war zwar bereits in früheren Jahrzehnten zu beobachten, denn Belgier stehen Politikern traditionell eher skeptisch gegenüber. Aber in den achtziger und neunziger Jahren gab es zumindest noch Politiker, die nach Kompromissen suchten. Die Generation der Politiker, die heute an der Macht sind, tendiert hingegen viel stärker zum Separatismus. Interessant ist zudem, dass der heute reiche Norden früher einmal das Armenhaus des Landes war. So wanderten im 19. und 20. Jahrhundert viele Flamen nach Wallonien aus, einer der wohlhabendsten Regionen ganz Europas in dieser Zeit. Noch heute haben deshalb viele Wallonen einen flämischen Namen. Für die frankophonen Belgier waren damals die Zugewanderten aus dem Norden oft Profiteure und Nichtsnutze. Die Wende kam in den sechziger Jahren mit dem Zusammenbruch der Schwerindustrie im damals prosperierenden Wallonien. Heute sind die Wallonen in den Augen der Flamen die Faulen und Reformunfähigen.
Bron: http://www.nzz.ch/nachrichten/intern..._1.555450.html
__________________
Atmosphere quote .... zichzelf en valt door de mand als dubbelaccount:

Citaat:
Oorspronkelijk geplaatst door atmosphere Bekijk bericht
Het ernstige van uw schrijven is dat velen in Israel er echt zo over denken

Laatst gewijzigd door DebianFox : 22 september 2007 om 12:33.
DebianFox is offline   Met citaat antwoorden