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#1 |
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![]() http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,361055,00.html
EINE MELDUNG UND IHRE GESCHICHTE Lebenslang, immer wieder Von Uwe Buse Warum in den USA ein Dieb härter als viele Mörder bestraft wurde AP/ The News & Observer Allen in seiner Zelle Als Junior Allen in sein neues Leben tritt, sind seine Hände leer. Er trägt keine Tasche, keinen Koffer. Es gibt keinen Grund, etwas mitzunehmen. Die Dinge des Alltags wird er sich kaufen, und Erinnerungsstücke braucht Allen nicht. Die Zeit, die hinter ihm liegt, will er so schnell wie möglich vergessen. Und auch den Ort, das Gefängnis von Hillsborough, plant er aus seiner Erinnerung zu tilgen. Allen geht ein paar Schritte, durchquert das Tor des Gefängnisses und tritt hinaus ins Freie. Vor dem Gefängnis auf dem Parkplatz wartet Richard Rosen auf ihn. Rosen ist Juraprofessor an der Universität von North Carolina, ein schmaler Mann mit feiner Brille, der die Mängel des US-Justizsystems seit langem kennt und sich immer noch über sie aufregen kann. Allen nennt Rosen "einen Freund". Rosen ist auch sein Anwalt. Außer Rosen wartet auf dem Parkplatz noch ein junges Paar mit einem Wagen. Sie gehören zu einer der Unterstützergruppen, die sich im Land gebildet haben, um Allens Haft zu beenden. Allen ist nicht nur ein Mann, dem die Justiz übel mitgespielt hat, er ist auch ein Symbol für die Fehler des Systems. Allen geht auf Rosen zu und dankt ihm. Die beiden Männer versprechen einander, in Kontakt zu bleiben. Dann steigt Allen in den Wagen des jungen Paars. Es hat sich bereit erklärt, ihn zur Staatsgrenze zu fahren. Allen will North Carolina so schnell wie möglich verlassen, und er hat nicht vor, zurückzukehren in diesen Bundesstaat, in dessen Gefängnissen er 35 Jahre zubrachte, weil er einen Fernseher gestohlen hatte. Aus der "Süddeutschen Zeitung" Es geschah im Jahr 1970, im Johnston County, einem Landkreis, damals bekannt als "Ku-Klux-Klan-Land". Allen schlug sich mit Gelegenheitsarbeiten durch, auf Baustellen, in Speditionen. Die Arbeit war hart, der Lohn gering, und Allen glaubte, dass ihm mehr zustand als das Wenige, was er sich auf ehrliche Weise verdienen konnte. Eines Nachts, er ging allein durch die Straßen, sah er eine offene Haustür. Er trat ein, suchte Wertvolles und entdeckte einen Fernseher. Er zog den Stecker und nahm ihn mit. Das Gerät gehörte Lessie Johnson, einer 87 Jahre alten Dame. Am nächsten Morgen alarmierte sie die Polizei. Johnston County besaß damals nur wenige befestigte Straßen, und keine war nahe dem Haus von Lessie Johnson. Die Beamten brauchten nur den Fußspuren zu folgen. Allen war geständig, eine Jury sprach ihn schuldig. Ein Richter, sein Name ist James Pou Bailey, verurteilte Allen zu lebenslanger Haft. Sein Opfer war weiß und eine alte Frau. Allen ist schwarz, fast zwei Meter groß und war vorbestraft wegen Diebstahls und Körperverletzung. Er hatte sich die falsche Ecke des Landes für seinen Diebstahl ausgesucht. Im Gefängnis arrangierte sich Allen mit seinem Schicksal und den Umständen. Er stand morgens um sechs Uhr auf, frühstückte, ging arbeiten. In der gefängniseigenen Wäscherei, in der Küche, der Werkstatt. Manchmal gab es keine Arbeit, dann starrte Allen an die Wand und hoffte auf das Jahr 1978. In diesem Jahr konnte er zum ersten Mal auf Bewährung entlassen werden. So sah es das Gesetz vor. Nach acht Jahren Haft fand er in seiner Post ein Schreiben der Bewährungskommission. Seine vorzeitige Entlassung war abgelehnt worden. Sein Verhalten lasse sie nicht zu. Richard Rosen, Allens Anwalt, nennt das "Unsinn". Allen sei ein durchschnittlicher Häftling gewesen. Auch im nächsten Jahr wurde Allen die Bewährung verweigert. Und im übernächsten und auch in den darauffolgenden Jahren. Insgesamt erhält Allen in 26 Jahren 26-mal Post von der Bewährungskommission und immer lautet das Urteil: abgelehnt. Nie hat er in dieser Zeit ein Mitglied der Kommission gesprochen, entschieden wurde nach Aktenlage. Mörder zogen später ins Gefängnis ein als der verzweifelte Dieb und früher wieder aus. Nicht einer, nicht zwei, sondern über 1000 allein in North Carolina. Diese Zahl stammt von Richard Rosen, Allens Anwalt, der das Ganze "einen Skandal" nennt. Die Mitglieder der Kommission sagen nichts dazu, sie bleiben stumm, als seien sie bei einem peinlichen Fehler ertappt worden, den sie totschweigen wollten. Das wäre ihnen wohl auch gelungen, hätte sich nicht ein Staatsanwalt über den Fall empört und Richard Rosen überredet, Allens Anwalt zu werden. Das geschah vor drei Jahren. Seither stellte Rosen Anträge, gab Interviews und bat um einen Termin mit einem Mitglied der Kommission. Er wurde ihm, nach langem Zögern, gewährt. "Wir durften unsere Argumente vortragen", erinnert sich Rosen, "dann mussten wir gehen. Mit uns geredet hat man nicht." Rosen setzte seine Kampagne zur Befreiung von Junior Allen fort. Schließlich gaben die Mitglieder der Kommission nach. Die ständigen Berichte in Fernsehen und Zeitungen zwangen sie dazu. Allen wurde freigelassen. Seine Bewährungszeit setzte man auf fünf Jahre fest. Heute lebt Allen bei seiner Schwester in Georgia. Er will ihr nicht zur Last fallen, deshalb sucht er einen Job. Aber das sei nicht leicht, sagt er, er sei nicht mehr so fit wie früher. Allen ist jetzt 65 Jahre alt. Er war nie verheiratet. Er hat keine Kinder. |
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#2 |
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![]() Hallo JFCurry,
Am Tue, 21 Jun 2005 11:12:32 +0200, schrieb "JFCurry" <[email protected]>: >Es geschah im Jahr 1970, im Johnston County, einem Landkreis, damals bekannt >als "Ku-Klux-Klan-Land". Also in einem Bundesstaat des gewalttätigsten Entwicklungslandes der Erde. Sowas ist da nicht ungewöhnlich. Da muss auch ein armer Rentner, der zum dritten Mal ein Brot geklaut hat, mit lebenslänglich rechnen. Die sperren auch fünfjährige Vorschüler wegen sexueller Belästigung weg, wenn die einer gleichaltrigen Klassenkameradin an ihrem Geburtstag ein Küsschen geben. Es würde mich interessieren, wieviel Sicherheitsbeamte am Set waren, wenn die kleine Judy in der Bill Cosby Show mal wieder drehbuchgerecht ins Bett ihrer Filmeltern gekrochen ist. MfG Hans-Jürgen -- http://www.cyberstalking.de Hot_Update [email protected] http://www.gruppenaufsicht.de Update [email protected] Guestbook-Mirror http://www.eine-linkspartei.de/unterschreiben.php http://www.brondholz.de Hot_Update [email protected] |
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#3 |
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![]() JFCurry schrieb:
> http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,361055,00.html Da unser Curry-Olli aus Eupenhausen offensichtlich nichts zum Thema zu erzählen weiß, möchte ich an seiner Statt etwas beisteuern. Drakonische Strafen zur Einschüchterung, die in keinem Zusammenhang mit der Schwere der Tat stehen, über die geurteilt werden sollte, sind ein Kennzeichen totalitärer Systeme. Im Falle Texaniens, wo es ja bis vor kurzem noch Rassentrennung gab, ist darüber hinaus als rassistisches Merkmal festzuhalten, dass es vor allem Schwarze traf und trifft. Nein, diese "Demokratie" ist kein Vorbild für Europa, eigentlich für nichts und niemanden in dieser Welt. Das Justizsystem Texaniens, insbesondere dessen mögliche Straffestsetzungsspielräume und deren nicht vorhandene Überprüfung gehören dringendst auf eben diesen Prüfstand. Die texanierische Lösung ist jedoch, offenbar bereits Lunte gerochen habend, Gefangene extraterritorial festzuhalten, um den Delinquenten einen fairen Prozess vortenthalten zu können, der in Texanien immerhin schon bereits zu Tom Sawyers Zeiten Standard war. Dann kann man sie nämlich erst mal lecker foltern, so vier Jahre lang und so. Prozess: Fehlanzeige. Ansonsten bleibt festzuhalten: Ob man nun für Diebstahl eine Hand abgehackt bekommt oder 35 Jahre ins Gefängnis muss, bleibt sich vom Prinzip her ähnlich, dem Einhändigen hat man zumindestens nicht gleich sein ganzes Leben abgehackt. Aber es trifft ja nur "Neger", da bleibt das Engagement der Rechten, die in Toitschland gerade mal wieder über die Wirtschaftsschiene, wo sie ja bekanntermaßen selber kläglich versagten, das Ruder zu übernehmen, in engen Grenzen. Vielmehr beklagen sich "Strategen" wie Wolfgang "die Provinz erklärt die Welt" Schäuble darüber, dass Chirac und Schröder die ganze Welt durch ihr Vorpreschen in Unordnung gebracht hätten, die schöne Ordnung, dass die Texanier ansagen und Europa als lahmes Häuflein zahlender Lemminge jeden Mist mit Verzögerung mitmachen, der als politische Maxime aus dem Weißen Haus ausgegeben wird. Richtig wäre es, wenn Europa unter starker Führung ein politisches Gegengewicht zu den Texaniern aufbauen würde. Mit schwachsinnigen Volksabstimmungen, in denen das Thema Europa mit seinen inneren Themen überhaupt nicht zur Debatte stand, klappt das latürnich nicht. Shalom Albert Fischer |
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#4 |
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![]() Currywurst schrob:
> vorbestraft wegen Diebstahls und Körperverletzung. Aha! Dann war der Diebstahl sein 3. Vergehen. Three strikes an you are out! Eine gute Regelung! Gab es zu der Zeit offiziell wohl nicht. > "Unsinn". Allen sei ein durchschnittlicher Häftling gewesen. Damit aber auch kein vorbildlicher Häftling sondern einer der auch im Knast sich nicht anpassen kann. Ein negatives Zeugnis, welches die Bewährung immer in den Brunnen fallen lies. > Allen ist jetzt 65 Jahre alt. Er war nie verheiratet. Er hat keine Kinder. Tränendrüsenkuscheljournalismus für schwere Jungs - Berichterstattung eines Bananenblattes einer Bananenrepublik. |
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#5 |
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![]() Herbert Wohltat wrote:
> Currywurst schrob: > >> vorbestraft wegen Diebstahls und Körperverletzung. > > Aha! > > Dann war der Diebstahl sein 3. Vergehen. > Three strikes an you are out! > Eine gute Regelung! 3 Vergehen kann man jedem nachweisen! Falschparken, Steuerhinterziehung, Beleidigung und schon für immer im Knast. > Gab es zu der Zeit offiziell wohl nicht. > >> "Unsinn". Allen sei ein durchschnittlicher Häftling gewesen. > > Damit aber auch kein vorbildlicher Häftling sondern einer der auch im > Knast sich nicht anpassen kann. > Ein negatives Zeugnis, welches die Bewährung immer in den Brunnen > fallen lies. Er ist wohl zu schwarz, denke ich. >> Allen ist jetzt 65 Jahre alt. Er war nie verheiratet. Er hat keine >> Kinder. > > Tränendrüsenkuscheljournalismus für schwere Jungs - Berichterstattung > eines Bananenblattes einer Bananenrepublik. Na wenns dich mal trifft, poste ich nicht hier. |
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#6 |
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![]() On Tue, 21 Jun 2005 12:43:45 +0200, Hans-Juergen Lukaschik
<[email protected]> wrote: >Sowas ist da nicht ungewöhnlich. Da muss auch ein armer Rentner, >der zum dritten Mal ein Brot geklaut hat, mit lebenslänglich >rechnen. >Die sperren auch fünfjährige Vorschüler wegen sexueller >Belästigung weg, wenn die einer gleichaltrigen Klassenkameradin >an ihrem Geburtstag ein Küsschen geben. Wenigstens Michael Jackson haben sie aber freigesprochen. Das Problem der Amis ist dieser Bible Belt, die damalige Zuwanderung religiöser Sonderlinge aus Europa, die ihre ganz eigenen Vorstellungen vom Christentum mitbrachten. Denen verdankt die amerikanische Öffentlichkeit einiges an Brutalität. Hexenverbrennungen sind zwar nicht mehr üblich, aber das Paddling in den Schulen und eine absolut krankhafte Sexualmoral. Auf der einen Seite ist ein Kleinkind, das seiner Schwester ein Küßchen gibt, für die frommen Amis ein Sexualverbrecher schlimmer als Jack the Ripper und furchtbarer als Jeffrey Dahmer, der seine Opfer aus sexuellen Gründen zum Teil verspeiste. Auf der anderen Seiten nerven sie uns mit ihren "horny sluts" per Email-Spam - die Amis können sich Frauen nur als Schlampen vorstellen - das sind die beiden Seiten ein- und derselben Moral. Wahrscheinlich braucht das ganze Land ein gleichgroßes Volk, das ausschließlich aus Psychiatern besteht. HB |
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#7 |
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![]() On Tue, 21 Jun 2005 15:50:22 +0200, "Herbert Wohltat"
<[email protected]> wrote: >Currywurst schrob: > >> vorbestraft wegen Diebstahls und Körperverletzung. > >Aha! > >Dann war der Diebstahl sein 3. Vergehen. >Three strikes an you are out! >Eine gute Regelung! >Gab es zu der Zeit offiziell wohl nicht. Ein Stinkefinger im Straßenverkehr, eine verschlurte Steuererklärung, einmal zu laute Stereoanlagenmusik während der Mittagszeit. Gleich lebenslänglich. Dann geh du mal voran. Holger |
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#8 |
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![]() Herbert Wohltat wrote:
> Currywurst schrob: Currywuscht iss nett schläscht, werds mir aufheben.... |
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#9 |
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![]() Holger Bruns schrieb:
> Gründen zum Teil verspeiste. Auf der anderen Seiten nerven sie uns mit > ihren "horny sluts" per Email-Spam - die Amis können sich Frauen nur als > Schlampen vorstellen - das sind die beiden Seiten ein- und derselben Andererseits sollte man doch auch bedenken, dass ungefähr die Hälfte der Amis Frauen sind. Diese sehen sich selbst vermutlich nicht nur als Schlampen, tragen die amerikanische Doppelmoral aber trotzdem mit. Dass die männlichen Amis zu einem grossen Teil unter der Angst leiden, ihr Penis könnte zu klein oder zu weich sein (oder beides => ein sogenannter "Microsoft"), das scheint anhand der Spamflut offensichtlich. Aber die seltsame amerikanische Auffassung von Recht und Gerechtigkeit allein auf eine Sexualneurose zurückzuführen, das scheint mir doch zu kurz (sic) zu greifen. -stef |
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#10 |
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![]() Holger Bruns schrieb:
> Ein Stinkefinger im Straßenverkehr, eine verschlurte Steuererklärung, > einmal zu laute Stereoanlagenmusik während der Mittagszeit. Gleich > lebenslänglich. Dann geh du mal voran. War das wohl nicht eher 3 mal Knast? |
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#11 |
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![]() On Wed, 22 Jun 2005 08:53:37 +0200, Stefan Werner
<[email protected]> wrote: >Dass die männlichen Amis zu einem grossen Teil unter der Angst leiden, >ihr Penis könnte zu klein oder zu weich sein (oder beides => ein >sogenannter "Microsoft"), das scheint anhand der Spamflut >offensichtlich. Aber die seltsame amerikanische Auffassung von Recht und >Gerechtigkeit allein auf eine Sexualneurose zurückzuführen, das scheint >mir doch zu kurz (sic) zu greifen. Ich meine mal gelesen zu haben, daß diese seltsame Rechtsauffassung der Amis auf den Extremismus religiöser Eiferer zurückzuführen ist, die in Europa einst keine Chance mehr hatten und nach Amerika auswanderten. Die kranke Sexualmoral der Amis hat übrigens ähnliche Wurzeln. Ein erhebliches Problem ist der Hang zur Gewalt. In den Schulen werden Kinder von ihren Lehrern bewaffnet angegriffen und mißhandelt, das ist das sogenannte Paddling. Die Antworten sind mannigfaltig. Waffengewalt zur Durchsetzung eigener Interessen scheint mir da drüben recht normal zu sein - man lernt es bereits von den Lehrern in der Schule. Nicht ohne Grund spricht man in Europa sofort von amerikanischen Verhältnissen, wenn jemand durchdreht und Amok läuft. Holger |
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#12 |
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![]() Holger Bruns schrieb:
> das sogenannte Paddling. Die Antworten sind mannigfaltig. Waffengewalt > zur Durchsetzung eigener Interessen scheint mir da drüben recht normal zu > sein - man lernt es bereits von den Lehrern in der Schule. Nicht ohne Natürlich. Waffengewalt zur Durchsetzung eigener Interessen ist ja für die USA einfach eine normale Variation ihrer Aussenpolitik. Wenn der Staat diese Konfliktlösungsmethode selbst vorlebt, wieso sollten seine Bürger es dann individuell nicht genauso halten? -stef |
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#13 |
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![]() Stefan Werner schrieb:
> Holger Bruns schrieb: > >> das sogenannte Paddling. Die Antworten sind mannigfaltig. Waffengewalt >> zur Durchsetzung eigener Interessen scheint mir da drüben recht normal zu >> sein - man lernt es bereits von den Lehrern in der Schule. Nicht ohne > > > Natürlich. Waffengewalt zur Durchsetzung eigener Interessen ist ja für > die USA einfach eine normale Variation ihrer Aussenpolitik. > > Wenn der Staat diese Konfliktlösungsmethode selbst vorlebt, wieso > sollten seine Bürger es dann individuell nicht genauso halten? Bestimmt eigentlich, in einer angeblichen Demokratie, der Staat, was der Bürger macht, oder der Bürger, was der Staat tun sollte? ;-) -- Alfredo |
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#14 |
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![]() alfredo schrieb:
> Bestimmt eigentlich, in einer angeblichen Demokratie, der Staat, was der > Bürger macht, oder der Bürger, was der Staat tun sollte? ;-) Der Staat ist die Summe seiner Bürger, insofern ist die Frage flshca gestellt. Ausser natürlich, wenn George quatorze zunehmend zur Meinung kommt "L'Etat c'est moi!". Die Gefahr, dass das passiert, ist allerdings klein, da George kein französisch kann. Wie auch immer: Zwar repräsentiert der Staat seine Bürger, aber andererseits orientieren sich die Bürger doch auch an ihrer Staatsführung. Die Ansicht, dass Angriffskriege legitime Mittel zur Verbreitung von Friede und Demokratie, und Gefangenenlager a la Guantanamo der beste Garant zur Einführung von Recht und Ordnung seien, ist ja in den USA weiter verbreitet, als etwa in Westeuropa. Und zwar sowohl im Volk, als auch in den Regierungen. -stef |
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#15 |
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![]() Holger Bruns schrieb:
[...] > >Dass die männlichen Amis zu einem grossen Teil unter der Angst leiden, > >ihr Penis könnte zu klein oder zu weich sein (oder beides => ein > >sogenannter "Microsoft"), das scheint anhand der Spamflut > >offensichtlich. Aber die seltsame amerikanische Auffassung von Recht und > >Gerechtigkeit allein auf eine Sexualneurose zurückzuführen, das scheint > >mir doch zu kurz (sic) zu greifen. Holger schrieb ja nun auch von der extremen Religiösität als Triebfeder. > Ich meine mal gelesen zu haben, daß diese seltsame Rechtsauffassung der > Amis auf den Extremismus religiöser Eiferer zurückzuführen ist, diein > Europa einst keine Chance mehr hatten und nach Amerika auswanderten. Die > kranke Sexualmoral der Amis hat übrigens ähnliche Wurzeln. Yepp. Die Nachfahren der Auswanderer aus dem 17.-19. Jahrhundert haben immerhin die Aufklärung, ein paar Revoultiönchen, den Faschismus, aber auch die Entnazifizierung verpasst. Das Verhältnis zur unumstößlichen Richtigkeit tradierter Überzeugungen ist nirgendswo so ungebrochen wie in den Vereinigten Staaten. Es wäre doch in Europa unvorstellbar, dass im heutigen Europa ein Präsident öffentlich behauptet, dass man vorehelichen Sex besser lassen solle. Wer in Europa öffentlich gegen Schwule oder gegen Schwarze hetzt, hat zu Recht verloren. In Texanien hätten "Neger" ohne Leute wie Lincoln, Roosevelt und Martin Luther King auch heute noch eine Kette um den Hals. > Ein erhebliches Problem ist der Hang zur Gewalt. In den Schulen werden > Kinder von ihren Lehrern bewaffnet angegriffen und mißhandelt, das ist > das sogenannte Paddling. Die Antworten sind mannigfaltig. Waffengewalt > zur Durchsetzung eigener Interessen scheint mir da drüben recht normal zu > sein - man lernt es bereits von den Lehrern in der Schule. Nicht ohne > Grund spricht man in Europa sofort von amerikanischen Verhältnissen, wenn > jemand durchdreht und Amok läuft. Yo. Die Gewalt ist der Schlüssel. Es gibt im öffentlichen Leben Texaniens nirgendwo auch nur die Spur einer Ächtung von Gewalt. Im Gegenteil: Das Ballern ist Jedermannsrecht, überall gibt es gewaltverherrlichende Filme in Kino und Fernsehen, und Hinrichtungen als Real-Life-Folter sind öffentliche Spektakel, an denen sich der degenerierte fette Mob, der Menschen leiden sehen will, ergötzt. Kein Präsidentschaftskandidat, der die Todesstrafe abschaffen will, hat eine Chance in Texanien. Panem et circensis. Die Religion, der sich diese Menschen zuhauf hingeben, ist ebenfalls pure Gewaltverherrlichung. Die Mutter Jesu habe zwar angeblich keinen Sex gehabt, das ist offenbar ganz ganz wichtig, aber seit dem prominentesten Folteropfer der Menschheitsgeschichte hatten immer wieder Geräderte, Verbrannte, Gevierteilte besondere Chancen auf Heiligsprechung. Hexenverbrennungen: Gewaltexzesse pur. Nun kann man ja mit Recht anfügen, dass es in Nazideutschland noch einen /etwas/ größeren Hang zur Gewalt gab, aber es gab auch einen kompletten Zusammenbruch dieser Gedankenwelt, die bedingungslose Kapitulation, Entnazifizierung, Aufbau einer Demokratie und Praktizierung von Bürgerrechten. Das größte Verbrechen in der Weltgeschichte wurde von Deutschen begannen, aber sie haben wenigstens daraus gelernt. Heutzutage sind gewaltverliebte Nazispinner eine Randerscheinung in der Zone, die zwar immer mal wieder aufflackern, der europäischen Demokratie aber nicht wirklich gefährlich werden können. Viel tragischer wäre es, wenn aus der Unlust, sich mit dem ständig Unbequemen, nämlich der Demokratie an sich mit ihrer Neigung, den Andersdenkenden, den Nervenden Verteidigen zu müssen, einem gewalttätigen Fundamentalistenstaat �* la Texanien weicht, in dem Gelegenheitsdiebe wie Mörder bestraft werden und Kinder in Ketten gelegt werden. Wo Bu$h sät, erntet Teheran [tm] Shalom Albert Fischer -- "Am gebildetsten sind demnach die Grünen-Wähler, von denen mehr als ein Drittel (36,8 Prozent) über einen höheren Bildungsstand verfügen." Prof. Dr. Brähler, Uni Leipzig |
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#16 |
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![]() Albert Fischer schrieb:
>>>offensichtlich. Aber die seltsame amerikanische Auffassung von Recht und >>>Gerechtigkeit allein auf eine Sexualneurose zurückzuführen, das scheint >>>mir doch zu kurz (sic) zu greifen. > > Holger schrieb ja nun auch von der extremen Religiösität als > Triebfeder. Das, und m.E. auch ein starkes Sendungsbewusstsein: Die Überzeugung, deie richtige Art des Lebens gefunden zu haben, und das allen anderen zu beweisen und nahezubringen. > Es wäre doch in Europa unvorstellbar, dass im heutigen Europa ein > Präsident öffentlich behauptet, dass man vorehelichen Sex besser > lassen solle. Abgesehen vielleicht vom Staatsoberhaupt des Vatikan? > Wer in Europa öffentlich gegen Schwule oder gegen Schwarze hetzt, hat > zu Recht verloren. In Texanien hätten "Neger" ohne Leute wie Lincoln, > Roosevelt und Martin Luther King auch heute noch eine Kette um den > Hals. Das ist ein wenig ungerecht. Auch in Europa wurden und werden Menschen mit anderer Hautfarbe durchaus nicht immer und überall korrekt behandelt. In den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg hatten die Kinder afroamerikanischer Besatzungstruppen in Deutschland kein leichtes Leben, als "Negerkinder". Es ging ihnen jedenfalls bestimmt nicht besser, als ihren Vätern in den USA zur selben Zeit. > Yo. Die Gewalt ist der Schlüssel. Es gibt im öffentlichen Leben > Texaniens nirgendwo auch nur die Spur einer Ächtung von Gewalt. Im Das ist vermutlich das Hauptproblem, ja. Gewalt ist in den USA eine von einer Bevölkerungsmehrheit akzeptierte Konfliktbehandlungsstrategie, sowohl im individuellen als auch im öffentlichen Zusammenleben. > wieder Geräderte, Verbrannte, Gevierteilte besondere Chancen auf > Heiligsprechung. Hexenverbrennungen: Gewaltexzesse pur. Wobei die Inquisition eine europäische Institution war. In Amerika gab es keine Hexenverbrennungen grösseren Stils. (Was vielleicht auch damit zusammenhängen könnte, dass es zur Zeit der Inquisition noch keine USA gab) > Das größte Verbrechen in der Weltgeschichte wurde von Deutschen > begannen, aber sie haben wenigstens daraus gelernt. Heutzutage sind Was heisst schon das grösste? Gemessen an der Zahl der Opfer vielleicht. Aber für den einzelnen Massakrierten macht es keinen Unterschied, ob er einer von 10 oder einer von einer Million Opfern ist. Menschen umhzubringen ist immer Unrecht. Menschen aus ideologischen Gründen umzubringen, ist immer ein Verbrechen. George Bush gehört auf die Anklagebank eines unabhängigen Gerichts. Er hat mehr Menschen auf dem Gewissen, als Osama Bin Laden, vielleicht sogar mehr als Saddam Hussein. Dass er im Namen der Demokratie massakriert, macht die Massaker nicht besser. Es ist aber m.E. unsinnig, aus der Ablehnung der Regierung Bush in wilden Antiamerikanismus zu verfallen. Immerhin haben ja mehr als 40% der Wähler _nicht_ Bush gewählt. Und von denen, die ihn gewählt haben, tat dies ein Teil auch nur, um nicht Kerry wählen zu müssen. Ähnliches gilt für die Todesstrafe: Sie wird ja durchaus nicht in allen US-Bundesstaaten praktiziert. Unsere Sicht ist ein wenig verzerrt. -stef |
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#17 |
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![]() Stefan Werner schrieb:
[...] > >>>offensichtlich. Aber die seltsame amerikanische Auffassung von Recht und > >>>Gerechtigkeit allein auf eine Sexualneurose zurückzuführen, das scheint > >>>mir doch zu kurz (sic) zu greifen. > > > > Holger schrieb ja nun auch von der extremen Religiösität als > > Triebfeder. > > Das, und m.E. auch ein starkes Sendungsbewusstsein: Die Überzeugung, > deie richtige Art des Lebens gefunden zu haben, und das allen anderen zu > beweisen und nahezubringen. Full ACK. Genauso ist's. Es ist im öffentlichen wie im privaten Leben mit Händen zu greifen. Es muss einfach eine Riesen-Show abgezogen werden, sei es die "Inauguration" eines Präsidenten, der Tanzschritte übt, während seine Soldaten entweder gerade sterben oder gerade foltern, oder seien es die langweiligen Urlaubsfotos eines langweiligen Pauschalurlaubes, bei dessen Untertiteln es nur so von most, beautiful, love, best friends, amazing, wonderful etc. wimmelt. Texanier müssen einfach überdreht sein, da sie sonst nicht existieren, " /es nicht geschafft haben/ " - "you did not make it". > > Es wäre doch in Europa unvorstellbar, dass im heutigen Europa ein > > Präsident öffentlich behauptet, dass man vorehelichen Sex besser > > lassen solle. > > Abgesehen vielleicht vom Staatsoberhaupt des Vatikan? Du meinst den "Neger-Klatscher" aus Rom? Sagen wir mal, dass /Führungspersönlichkeiten/, die als /Christenoberhaupt/ in der Lage sind, zum Holocaust und zur Nazipest zu schweigen, nie Fehler machen, aber Millionen Schwarze im Angesicht von AIDS ihren Dogmen opfern wollen, /etwas/ außer Konkurrenz laufen :-) > > Wer in Europa öffentlich gegen Schwule oder gegen Schwarze hetzt, hat > > zu Recht verloren. In Texanien hätten "Neger" ohne Leute wie Lincoln, > > Roosevelt und Martin Luther King auch heute noch eine Kette um den > > Hals. > > Das ist ein wenig ungerecht. Auch in Europa wurden und werden Menschen > mit anderer Hautfarbe durchaus nicht immer und überall korrekt > behandelt. In den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg hatten die Kinder > afroamerikanischer Besatzungstruppen in Deutschland kein leichtes Leben, > als "Negerkinder". Es ging ihnen jedenfalls bestimmt nicht besser, als > ihren Vätern in den USA zur selben Zeit. Yo, da hast du schon Recht. Aber ich war gerade so gut in Fahrt... > > Yo. Die Gewalt ist der Schlüssel. Es gibt im öffentlichen Leben > > Texaniens nirgendwo auch nur die Spur einer Ächtung von Gewalt. Im > > Das ist vermutlich das Hauptproblem, ja. Gewalt ist in den USA eine von > einer Bevölkerungsmehrheit akzeptierte Konfliktbehandlungsstrategie, > sowohl im individuellen als auch im öffentlichen Zusammenleben. ACK. > > wieder Geräderte, Verbrannte, Gevierteilte besondere Chancen auf > > Heiligsprechung. Hexenverbrennungen: Gewaltexzesse pur. > > Wobei die Inquisition eine europäische Institution war. In Amerika gab > es keine Hexenverbrennungen grösseren Stils. (Was vielleicht auch damit > zusammenhängen könnte, dass es zur Zeit der Inquisition noch keine USA gab) Eben. Der Gedanke ist ja, dass der inquisitorische Ungeist mit der Mayflower ausgeschifft wurde, und dort weitgehend unberührt durch die europäische Entwicklung konservieren konnte. > > Das größte Verbrechen in der Weltgeschichte wurde von Deutschen > > begannen, aber sie haben wenigstens daraus gelernt. Heutzutage sind > > Was heisst schon das grösste? Gemessen an der Zahl der Opfer vielleicht. Das ist angesichts der *industriellen Massenvernichtung* nicht ganz unwesentlich. Sich logistische Konzepte auszudenken, eine größtmögliche Anzahl an Morden in kürzester Zeit zu begehen, und diese auch noch durchzuführen, ist schon extrem, einfach nur beyond. Deshalb ist und bleibt der Holocaust IMO die Mutter aller Verbrechen. > Aber für den einzelnen Massakrierten macht es keinen Unterschied, ob er > einer von 10 oder einer von einer Million Opfern ist. Menschen > umhzubringen ist immer Unrecht. Menschen aus ideologischen Gründen > umzubringen, ist immer ein Verbrechen. Wobei es aber richtig ist, die Anzahl zu gewichten. Gerade weil die Schuld am Verbrechen des Individuums nicht aufgeteilt werden kann. Darin besteht auch der Sinn von 3000mal lebenslänglich etc.. > George Bush gehört auf die > Anklagebank eines unabhängigen Gerichts. > Er hat mehr Menschen auf dem > Gewissen, als Osama Bin Laden, vielleicht sogar mehr als Saddam Hussein. Mit Sicherheit nicht. Jetzt bist du derjenige, der übertreibt. Er hat einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg geführt. Mehr nicht. Die Kriegsverbrechen der amerikanischen Armee halten sich gegenüber den Morden Husseins, Bin Ladens etc. nun wirklich in engen Grenzen, selbst wenn man die sogenannten "Kollateralschäden" mitzählt. Das größte Verbrechen der Junta hinter Bu$h ist aber, dass sie einen Menschen mit derart lächerlich geringer Intelligenz so ungehindert Amok laufen lassen, um ihrer Raffgier nach immer mehr Öl zu frönen, egal wieviele Menschenleben es kostet. Das Entscheidende, und davor haben alle gewarnt, die man nicht gehört hat, ist, dass der Nahe Osten jetzt in Flammen steht und weitere Opfer fordern wird. Richtig los geht es erst, wenn die Texanier abziehen. Und sie werden irgendwann abziehen, wie seinerzeit aus Vietnam, sie werden diesen "Job" nicht zu Ende bringen. > Dass er im Namen der Demokratie massakriert, macht die Massaker nicht > besser. Es gab keine Massaker (außer von Saddam), aber prinzipiell hast du natürlich Recht. > Es ist aber m.E. unsinnig, aus der Ablehnung der Regierung Bush in > wilden Antiamerikanismus zu verfallen. Full ACK. > Immerhin haben ja mehr als 40% > der Wähler _nicht_ Bush gewählt. Und von denen, die ihn gewählt haben, > tat dies ein Teil auch nur, um nicht Kerry wählen zu müssen. Dafür gibt es eigentlich keinen Grund. Es gibt nichts theoretisch Abzulehnendes bei Kerry, was Bu$h besser machen würde. Problematisch ist es, dass die amerikanische Gesellschaft immer weiter nach rechts driftet. Und es existiert nunmal das Wahlrecht, so wie es existiert. Damit sind bis auf wenige Staaten in Neuengland und Kalifornien *alle* Staaten verloren. Ob nun mit 53% in Ohio oder mit 75% in Zombiestaaten wie Utah oder Montana (habe ich jetzt mal so aus dem Ärmel geschüttelt, bitte als Tendenz nehmen), die USA geraten Stück für Stück in den politischen Abgrund. > Ähnliches gilt für die Todesstrafe: Sie wird ja durchaus nicht in allen > US-Bundesstaaten praktiziert. Unsere Sicht ist ein wenig verzerrt. Sicherlich. Noch nicht. Aber es ist zu befürchten, dass die "roten" Staaten (rot steht in Texanien für rechts) sie, da wo sie nicht mehr existiert, wieder einführen werden. Was Hinrichtungen angeht, steuert Texanien auf iranische oder chinesische Verhältnisse zu. Shalom Albert Fischer |
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#18 |
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![]() Albert Fischer schrieb:
> Holger Bruns schrieb: > > [...] > >> Ich meine mal gelesen zu haben, daß diese seltsame Rechtsauffassung >> der Amis auf den Extremismus religiöser Eiferer zurückzuführen ist, >> die in Europa einst keine Chance mehr hatten und nach Amerika >> auswanderten. Die kranke Sexualmoral der Amis hat übrigens ähnliche >> Wurzeln. > > Yepp. Die Nachfahren der Auswanderer aus dem 17.-19. Jahrhundert > haben immerhin die Aufklärung, ein paar Revoultiönchen, [verpasst] Wenn ich mir gerade ein modernes Haus mühsam eingerichtet habe, reiß' ich's ja nicht deshalb direkt wieder ein, nur weil der Nachbar seine brüchige Kate renoviert. > den Faschismus, aber auch die Entnazifizierung verpasst. Das liegt daran, Albert, dass sie der faschistischen Idee erst gar nicht verfallen sind. Hättest du auch drauf kommen können. > Das Verhältnis zur unumstößlichen Richtigkeit tradierter > Überzeugungen ist nirgendswo so ungebrochen wie in den Vereinigten > Staaten. Ja. Das sieht man vor allem daran, dass die unzweifelhaft stärkste Triebkraft der nach Amerika ausgewanderten Europäer ihr enges "Verhältnis zur unumstößlichen Richtigkeit tradierter Überzeugungen" war. Bravo zu dieser scharfen Analyse. > Es wäre doch in Europa unvorstellbar, dass im heutigen Europa ein > Präsident öffentlich behauptet, dass man vorehelichen Sex besser > lassen solle. Das Staatsoberhaupt von Vatikanstadt behauptet das am laufenden Band. > Wer in Europa öffentlich gegen Schwule oder gegen Schwarze hetzt, hat > zu Recht verloren. Na dann man doch mal den Gegentest heutzutage in Brooklyn. > In Texanien hätten "Neger" ohne Leute wie > Lincoln, Roosevelt und Martin Luther King auch heute noch eine Kette > um den Hals. In Europa hätten wohl die Juden ohne Leute wie Roosevelt und Montgomery immer noch den Stern an der Brust. [...] > > Yo. Die Gewalt ist der Schlüssel. Es gibt im öffentlichen Leben > Texaniens nirgendwo auch nur die Spur einer Ächtung von Gewalt. Im > Gegenteil: Das Ballern ist Jedermannsrecht, überall gibt es > gewaltverherrlichende Filme in Kino und Fernsehen, und Hinrichtungen > als Real-Life-Folter sind öffentliche Spektakel, an denen sich der > degenerierte fette Mob, der Menschen leiden sehen will, ergötzt. Kein > Präsidentschaftskandidat, der die Todesstrafe abschaffen will, hat > eine Chance in Texanien. Panem et circensis. Wie lange muss man in den USA gelebt haben, um solch präzises Bild vom dortigen Leben zeichnen zu können? Oder ist das nur die Wiedergabe dessen, was die "Junge Welt" für die Realität hält? > Die Religion, der sich diese Menschen zuhauf hingeben, ist ebenfalls > pure Gewaltverherrlichung. Die Mutter Jesu habe zwar angeblich keinen > Sex gehabt, das ist offenbar ganz ganz wichtig, aber seit dem > prominentesten Folteropfer der Menschheitsgeschichte hatten immer > wieder Geräderte, Verbrannte, Gevierteilte besondere Chancen auf > Heiligsprechung. Hexenverbrennungen: Gewaltexzesse pur. Die ganz überwiegend in Europa stattfanden und mit der katholischen Kirche verbunden sind, nicht wahr? Wie hoch ist gleich der Anteil der Katholiken in den USA? fk [...] |
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#19 |
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![]() [email protected] schrieb:
>>Was heisst schon das grösste? Gemessen an der Zahl der Opfer vielleicht. > > Das ist angesichts der *industriellen Massenvernichtung* nicht ganz > unwesentlich. Sich logistische Konzepte auszudenken, eine > größtmögliche Anzahl an Morden in kürzester Zeit zu begehen, und > diese auch noch durchzuführen, ist schon extrem, einfach nur beyond. Stimmt. Das ist eine zusätzliche Dimension. > Deshalb ist und bleibt der Holocaust IMO die Mutter aller Verbrechen. Die alten Römer, mit ihrer Unterhaltungsindustrie? Menschen als Unterhaltung für die Massen im Circus zu töten? Ich zweifle immer noch am Verbrechenssuperlativ. Ich denke vielmehr, dass jede Generation ihre Spitzenverberechen hat. >>Aber für den einzelnen Massakrierten macht es keinen Unterschied, ob er >>einer von 10 oder einer von einer Million Opfern ist. Menschen >>umhzubringen ist immer Unrecht. Menschen aus ideologischen Gründen >>umzubringen, ist immer ein Verbrechen. > > Wobei es aber richtig ist, die Anzahl zu gewichten. Gerade weil die > Schuld am Verbrechen des Individuums nicht aufgeteilt werden kann. > Darin besteht auch der Sinn von 3000mal lebenslänglich etc.. Finde ich unsinnig. Wenn jemand aus Leichtsinn frontal in ein entgegenkommendes Auto donnert, ist sein Vergehen es dann weniger schlimm, wenn nur der Fahrer des Entgegenkommenden stirbt, als wenn auch noch der Beifahrer stirbt? Warum? Wenn ein Einbrecher den Wohnungsinhaber tötet, ist das Verbrechen weniger schlimm, als wenn er auch noch seine Frau tötet? Warum? Wenn die US-Army in Italien eine Seilbahn vom Seil holt, ist der Fehler dann weniger gravierend, wenn es 20 Tote gibt, als wenn es 21 gibt? warum? Wenn die Amis eine Hochzeitsgesellschaft in Afghanistan bombardieren, ist das Vergehen dann weniger schlimm, wenn 30 Leute getötet werden, als wenn es 40 sind? warum? >>George Bush gehört auf die >>Anklagebank eines unabhängigen Gerichts. >>Er hat mehr Menschen auf dem >>Gewissen, als Osama Bin Laden, vielleicht sogar mehr als Saddam Hussein. > > Mit Sicherheit nicht. Jetzt bist du derjenige, der übertreibt. Er hat > einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg geführt. Mehr nicht. Ich kann den feinen (aus Opfersicht subjektiv relevanten) Unterschied zwischen dem getötetwerden durch einen amerikanischen Kriegsakt und dem getötetwerden durch einen arabischen Terrorakt nicht ganz erkennen. > Die Kriegsverbrechen der amerikanischen Armee halten sich gegenüber > den Morden Husseins, Bin Ladens etc. nun wirklich in engen Grenzen, > selbst wenn man die sogenannten "Kollateralschäden" mitzählt. Osama Bin Laden hat indirekt ca. 4000 Menschen getötet. Durch amerikanische Kriegshandlungen in Afghanistan und Irak kamen allein schon ein Mehrfaches an Zivilisten ums Leben. Von den getöteten Armeeangehörigen und Terrorgruppen wollen wir da ja gar nicht reden. > jetzt in Flammen steht und weitere Opfer fordern wird. Richtig los geht > es erst, wenn die Texanier abziehen. Und sie werden irgendwann > abziehen, wie seinerzeit aus Vietnam, sie werden diesen "Job" nicht zu > Ende bringen. Sie werden irgendwann erklären, der Irak sei jetzt demokratisiert und abziehen. Was dann geschieht, ist natürlich nicht mehr die Schuld der USA, sondern nur noch der unfähigen irakischen Regierung, die die Blume der Demokratie nicht sorgfältig genug gepflegt hat. Sie fangen ja jetzt schon mit entsprechendem Abschieben der Verantwortung an: Condoleeza Rice ermahnte den irakischen Präsidenten, die sunnitische Bevölkerung endlich besser in die Regierung einzubinden, damit der Terror aufhört..... >>Dass er im Namen der Demokratie massakriert, macht die Massaker nicht >>besser. > > Es gab keine Massaker (außer von Saddam), aber prinzipiell hast du > natürlich Recht. Ich weiss nicht. Allein drei eindeutige Massaker haben es in den letzten paar Monaten ja sogar in die hiesigen Medien geschafft: Das Abknallen des Autos mit Giuliana Sgregna, das sinnlose und unmotovierte Abknallen einer Familie mit 4 Kindern, Das Abknallen von entwaffneten und verletzten bereits besiegten Gegnern. Wieviele derartige Massaker mangels zufällig anwesenden Fotografen unbekannt bleiben, weiss niemand. > Was Hinrichtungen angeht, steuert > Texanien auf iranische oder chinesische Verhältnisse zu. Vermutlich. Anders bekommen sie ja ihre überfüllten Gefängnisse (im Land der Freien) nicht leer. -stef |