Politics.be Registreren kan je hier.
Problemen met registreren of reageren op de berichten?
Een verloren wachtwoord?
Gelieve een mail te zenden naar [email protected] met vermelding van je gebruikersnaam.

Ga terug   Politics.be > Diverse > Archief > Usenet > be.politics
Registreer FAQForumreglement Ledenlijst

be.politics Via dit forum kun je alle berichten lezen die worden gepost op de nieuwsgroep be.politics. Je kunt hier ook reageren op deze berichten, reacties worden dan ook in deze nieuwsgroep gepost. Vergeet niet om dit te lezen.

 
 
Discussietools
Oud 9 september 2005, 12:15   #1
JFCurry
 
Berichten: n/a
Standaard Powell bedauert Irak-Rede

http://www.spiegel.de/politik/auslan...373779,00.html
UNO-SICHERHEITSRAT

Powell bedauert Irak-Rede

Der frühere US-Außenminister Colin Powell distanziert sich von seiner Rede
vor dem Uno-Sicherheitsrat, mit der er im Februar 2003 den geplanten
Irak-Krieg gerechtfertigt hatte. Die Rede sei ein "Schandfleck" in seiner
politischen Karriere, sagte er in einem Interview.

AP
Powell am 5. Februar 2003 vor dem Uno-Sicherheitsrat mit "Beweis":
Schandfleck seiner Karriere
Washington - Es fühle sich "furchtbar", dass er damals angebliche Beweise
für Massenvernichtungswaffen vorlegte habe, die sich als falsch erwiesen
haben, sagte Powell dem Sender ABC News in einem Interview, das heute
ausgestrahlt werden soll. Powell hatte unter anderem Satelliten-Fotos von
angeblichen Lastwagen mit mobilen Biowaffen-Labors vorgeführt.

Den damaligen CIA-Chef George Tenet nahm Powell in Schutz. Tenet habe an die
Belege geglaubt. Das Geheimdienstsystem habe jedoch nicht gut funktioniert.
"Es gab Leute beim Geheimdienst, die zu der Zeit wussten, dass einige der
Quellen nicht verlässlich waren, und sie haben nichts gesagt. Das hat mich
vernichtet", sagte der Ex-Minister.

Ihm seien "keine Belege" für einen Zusammenhang zwischen dem Irak unter dem
damaligen Präsidenten Saddam Hussein und den Terroranschlägen bekannt
geworden, die am 11. September 2001 in den USA verübt wurden, sagte Powell.
Ungeachtet dessen sei er "froh", dass Saddam Hussein nicht mehr im Amt sei.


FERNSEHTIPP
XXP, 09.09.2005, 21:00 Uhr
Schwerpunkt - Die wehrlose Supermacht
Der 4. Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001

Über die Entwicklungen nach Saddams Sturz äußerte Powell sich skeptisch. Die
USA hätten die Verpflichtung, den Irak als Gesamtstaat zu erhalten. Dafür
müssten die Sunniten in den politischen Neuaufbau einbezogen werden. Es
dürfe nicht passieren, dass sich "ein Mini-Staat im Norden, ein größerer
Mini-Staat im Süden und eine Art Nichts in der Mitte" herausbilde. Zudem
kritisierte Powell in dem ABC-Interview die Vorbereitung auf den Hurrikan
"Katrina".

Bereits im März räumte Powell in einem Interview mit dem "Stern" Fehler bei
der diplomatischen Vorbereitung des Irak-Krieges ein. "Wir waren dabei wohl
manchmal zu laut, zu direkt, zu polternd vielleicht", sagte er. Namentlich
kritisierte er Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, der Kriegsgegner wie
Frankreich und Deutschland als "altes Europa" abqualifiziert hatte. "So
etwas hat nicht gerade vertrauensbildend gewirkt", sagte der Ex-Minister.

Beeindruckende Karriere

Powell wurde am 5. April 1937 als Sohn jamaikanischer Einwanderer in New
York geboren. Als Soldat ging er in den sechziger Jahren für zwei Einsätze
nach Vietnam und erhielt mehrere Auszeichnungen. 1977 wurde er militärischer
Berater beim Verteidigungsminister. 1983 plante Powell die Invasion Grenadas
mit, 1986 den Luftangriff auf Libyen und 1989 den US-Einsatz in Panama. 1986
wurde er Drei-Sterne-General und Kommandeur des Fünften US-Armee-Korps in
Deutschland, im Januar 1987 Stellvertreter von Sicherheitsberater Frank
Carlucci im Nationalen Sicherheitsrat. Ende dieses Jahres stieg er zum
Sicherheitsberater unter Präsident Ronald Reagan auf.

1989 wurde Powell Vier-Sterne-General und kommandierte alle Landstreitkräfte
in den USA. Im selben Jahr stieg er zum Vorsitzenden der Vereinigten
Stabchefs auf und wurde damit der höchste Militär im
Verteidigungsministerium unter Präsident George Bush senior. Vor dem ersten
Golfkrieg plädierte er zunächst für eine Sanktionsstrategie und gegen einen
Angriff. Nach der Vertreibung der Iraker aus Kuwait sprach er sich gegen
einen Marsch auf Bagdad aus, unter anderem wegen des fehlenden Uno-Mandats.
Bush senior folgte damals seiner Empfehlung.

In seiner Zeit im Verteidigungsministerium entwickelte er die so genannte
"Powell-Doktrin". Danach sollten die USA einen Militäreinsatz stets mit
überwältigenden Mitteln führen, um den Gegner rasch niederzuwerfen. Zudem
sollten die Vereinigten Staaten nur dann Kriege führen, wenn "vitale
nationale Interessen" betroffen sind, friedliche Mittel ausscheiden, die
Öffentlichkeit hinter dem Einsatz steht, die Ziele klar definiert sind und
es eine "exit strategy" gibt - ein Konzept, wann und wie der Konflikt zu
beendet werden kann. 1995 bot ihm Bill Clinton den Außenministerposten an,
doch Powell lehnte ab.

Im März 1996 trat er der Republikanischen Partei bei. 2001 wurde Powell mit
65 Jahren erster schwarzer Außenminister der USA. Anders als Rumsfeld hielt
Powell zunächst wenig von einem neuen Krieg im Irak. Doch er verhielt sich
Präsident Bush gegenüber loyal. 2004 reichte er nach der Wiederwahl von
George W. Bush junior seinen Rücktritt ein - und zog sich weitgehend ins
Privatleben zurück.


 
Oud 10 september 2005, 07:35   #2
Stefan Werner
 
Berichten: n/a
Standaard Re: Powell bedauert Irak-Rede

JFCurry schrieb:

> Powell bedauert Irak-Rede


Nun, ich nehme an, das wird die Zehntausende, die im Irak-Krieg
massakriert wurden und werden, sehr erfreuen.

Wieso hat eigentlich in Europa fast jeder gesehen, dass Bush kranpfhaft
nach an den Haaren herbeigezogenen Kriegsgründen gesucht hat, und in den
USA fast niemand, nichtmal der ja nun wirklich nicht so dumme Powell?
Fèr mich hat das einen üblen Beigeschmack, wenn er sich jetzt von
derselben Bush-Regierung distanziert, dernen Politik er jahrelang
widerspruchslos massgeblich mitgetragen hat.

-stef
 
Oud 10 september 2005, 10:05   #3
Walter Schmid
 
Berichten: n/a
Standaard Re: Powell bedauert Irak-Rede

Stefan Werner schrieb:
> JFCurry schrieb:
>
>> Powell bedauert Irak-Rede

>
> Nun, ich nehme an, das wird die Zehntausende, die im Irak-Krieg
> massakriert wurden und werden, sehr erfreuen.
>
> Wieso hat eigentlich in Europa fast jeder gesehen, dass Bush kranpfhaft
> nach an den Haaren herbeigezogenen Kriegsgründen gesucht hat, und in den
> USA fast niemand, nichtmal der ja nun wirklich nicht so dumme Powell?


Weil der Irak viel näher bei Europa liegt als bei den USA. Für
die Amis ist das Gebiet von Israel bis Afghanistan ein Gebiet mit
guten Juden und bösen Muslimen. - Bush hatte vor seiner Wahl im
Jahr 2000 die Taliban als eine ihm nicht bekannte Pop-Gruppe
bezeichnet. Zwei Jahre später waren sie sein Hauptfeind.

Dem Durchschnittsamerikaner war es egal, welchen Moslem-Staat man
als Sündenbock für 9/11 bestrafte.

Im Weiteren leben viele Amis von der Rüstungsindustrie und haben
Angst um ihren Job. Dann ist jeder Vorwand für einen Krieg von
Vorteil. Ohne Vorwand konnte nicht einmal Hitler Krieg führen.
Zuerst mussten als Polen verkleidete deutsche Soldaten das Reich
beschiessen.

Wer einen persönlichen Nutzen erwartet von einer Lüge,
protestiert kaum gegen sie.

Nur Europa hatte einen Flüchtlingsstrom zu befürchten. England
noch am wenigsten, weil dort Arbeitskräftemangel herrscht und die
Insel keine grüne Grenze aufweist. Für Deutschland gilt beidemale
das Gegenteil.

Fazit: Man beurteilt eine Aussage nicht nach ihrem
Wahrheitsgehalt, sondern nach ihrem Nutzen und Schaden.

Gruss

Walter



 
Oud 10 september 2005, 10:15   #4
bastian
 
Berichten: n/a
Standaard Re: Powell bedauert Irak-Rede


Walter Schmid schrieb:
> Stefan Werner schrieb:
> > JFCurry schrieb:
> >
> >> Powell bedauert Irak-Rede



Hi,
ich würd ja gerne nochwas dazu sagen, aber alle drei
Beiträge sind so gut, da gibts eigentlich nix mehr
zu sagen.
Ich unterstreich fast jedes Wort.

Es beruhigt doch sehr, wenn man da rauf und runter nur
das nazi-faschistische
und das geldgierige
Gelabber sieht und liest.

Es freut mich einfach und das muß auch mal gesagt werden.

Mit Gruß
bastian

 
Oud 10 september 2005, 23:05   #5
Francois Zellinger
 
Berichten: n/a
Standaard Re: Powell bedauert Irak-Rede

JFCurry wrote:

> Den damaligen CIA-Chef George Tenet nahm Powell in Schutz. Tenet habe an die
> Belege geglaubt. Das Geheimdienstsystem habe jedoch nicht gut funktioniert.
> "Es gab Leute beim Geheimdienst, die zu der Zeit wussten, dass einige der
> Quellen nicht verlässlich waren, und sie haben nichts gesagt. Das hat mich
> vernichtet", sagte der Ex-Minister.


Das kaufe ich ihm nicht ab. Ein Mann mit mit seiner Erfahrung muß
wissen, daß Geheimdienstquellen nicht verlässlich sind, und daß es
sich nicht paßt, daß Untergebene des CIA-Chefs sich direkt an den
Minister wenden. Stattdessen hätte er sich an die Untergebenen des
CIA-Chefs wenden müssen, um die Informationen zu prüfen und andere
Meinungen zu hören.

Powell ist vermutlich mehrfach übergangen und belogen worden. Sein
Rücktritt beruht wohl auf der dumpfen Ahnung, daß der Irak-Krieg mit
einem Fiasko, wenn nicht mit einer Katastrophe enden würde.

--
Yo no creo en la originalidad. Es un fetiche más,
creado en nuestra época de vertiginoso derrumbe.
(Pablo Neruda. Confieso que he vivido)
 
Oud 11 september 2005, 08:25   #6
Andreas Stricker
 
Berichten: n/a
Standaard Re: Powell bedauert Irak-Rede

Stefan Werner schrieb:
> JFCurry schrieb:
>
>> Powell bedauert Irak-Rede

>
>
> Nun, ich nehme an, das wird die Zehntausende, die im Irak-Krieg
> massakriert wurden und werden, sehr erfreuen.
>
> Wieso hat eigentlich in Europa fast jeder gesehen, dass Bush kranpfhaft
> nach an den Haaren herbeigezogenen Kriegsgründen gesucht hat, und in den
> USA fast niemand, nichtmal der ja nun wirklich nicht so dumme Powell?


Das erstaunt mich ebenso wie Dich, und zwar schon lange. Im Nachhinein
fühle ich mich bestätigt, dass man als aufmerksamer europäischer
Zeitungsleser offenbar ein zutreffenderes Bild von den Zuständen im Irak
hatte als der amerikanische Aussenminister.


> Fèr mich hat das einen üblen Beigeschmack, wenn er sich jetzt von
> derselben Bush-Regierung distanziert, dernen Politik er jahrelang
> widerspruchslos massgeblich mitgetragen hat.


Da bin ich nicht einverstanden. Lernfähigkeit ist eine positive
Eigenschaft - man sollte jedem die Chance geben, gescheiter zu werden.

a.
 
Oud 11 september 2005, 15:45   #7
Martin Schoch
 
Berichten: n/a
Standaard Re: Powell bedauert Irak-Rede

* Andreas Stricker schrieb am Sonntag, 11. September 2005 09:21:

>> Wieso hat eigentlich in Europa fast jeder gesehen, dass Bush kranpfhaft
>> nach an den Haaren herbeigezogenen Kriegsgründen gesucht hat, und in
>> den
>> USA fast niemand, nichtmal der ja nun wirklich nicht so dumme Powell?

>
> Das erstaunt mich ebenso wie Dich, und zwar schon lange. Im Nachhinein
> fühle ich mich bestätigt, dass man als aufmerksamer europäischer
> Zeitungsleser offenbar ein zutreffenderes Bild von den Zuständen im Irak
> hatte als der amerikanische Aussenminister.


Was für mich wiederum ein Indiz mehr ist, dass es im Grunde gar nicht "auf
die Zustände" ankam, sondern einzig darum, den Krieg mit irgend welchen
Vorwänden zu rechtfertigen.

>> Fèr mich hat das einen üblen Beigeschmack, wenn er sich jetzt von
>> derselben Bush-Regierung distanziert, dernen Politik er jahrelang
>> widerspruchslos massgeblich mitgetragen hat.

>
> Da bin ich nicht einverstanden. Lernfähigkeit ist eine positive
> Eigenschaft - man sollte jedem die Chance geben, gescheiter zu werden.


Möglich. Eine andere Möglichkeit aber auch, dass er jetzt, wo es so
langsam jeder gemerkt hat, was den Krieg in Irak betrifft, einfach nur
seine Haut retten will...

--
ms
 
Oud 12 september 2005, 08:25   #8
Andreas Stricker
 
Berichten: n/a
Standaard Re: Powell bedauert Irak-Rede

Martin Schoch schrieb:

>>Im Nachhinein
>>fühle ich mich bestätigt, dass man als aufmerksamer europäischer
>>Zeitungsleser offenbar ein zutreffenderes Bild von den Zuständen im Irak
>>hatte als der amerikanische Aussenminister.

> Was für mich wiederum ein Indiz mehr ist, dass es im Grunde gar nicht "auf
> die Zustände" ankam, sondern einzig darum, den Krieg mit irgend welchen
> Vorwänden zu rechtfertigen.


ACK

a.
 
 



Regels voor berichten
Je mag niet nieuwe discussies starten
Je mag niet reageren op berichten
Je mag niet bijlagen versturen
Je mag niet jouw berichten bewerken

vB-code is Aan
Smileys zijn Uit
[IMG]-code is Uit
HTML-code is Uit
Forumnavigatie


Alle tijden zijn GMT +1. Het is nu 16:28.


Forumsoftware: vBulletin®
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
Content copyright ©2002 - 2020, Politics.be