![]() |
Registreren kan je hier. Problemen met registreren of reageren op de berichten? Een verloren wachtwoord? Gelieve een mail te zenden naar [email protected] met vermelding van je gebruikersnaam. |
|
Registreer | FAQ | Forumreglement | Ledenlijst |
be.politics Via dit forum kun je alle berichten lezen die worden gepost op de nieuwsgroep be.politics. Je kunt hier ook reageren op deze berichten, reacties worden dan ook in deze nieuwsgroep gepost. Vergeet niet om dit te lezen. |
|
Discussietools |
![]() |
#1 |
Berichten: n/a
|
![]() "putin", franz. für "Hure"
http://www.spiegel.de/politik/auslan...325831,00.html RUSSLAND VOR DER US-WAHL Putins dialektischer Freundschaftsdienst Von Uwe Klußmann, Moskau Die Wahlempfehlung war eindeutig, wenn auch diplomatisch entschärft: Russlands Präsident Putin setzt öffentlich auf Bushs Wiederwahl. Keinesfalls will er seinen harten innepolitischen Kurs durch Moralisten der US-Demokraten stören lassen. Für die Russen selbst ist der Wahlkampf eine bizarre Show in einem weit entfernten Land. AP Putin und Bush: Wahlaufruf für den Präsidenten Vorbei sind die Zeiten, da Kommentatoren Moskauer Zeitungen darüber predigten, welche Fraktion des US-Kapitals hinter welchem Präsidentschaftskandidaten steht, und mit der Warnung schlossen, der amerikanische Imperialismus werde sein aggressives Wesen durch bürgerliche Wahlen nicht ändern. Das heutige offizielle Moskau, das verzweifelt danach strebt, im Westen als Teil der zivilisierten Welt geliebt zu werden, setzt dagegen auf Ranschmeiße. Auf einer Pressekonferenz am 18. Oktober in Duschanbe, der Hauptstadt der ehemaligen Sowjetrepublik Tadschikistan, verkündete der russische Präsident Wladimir Putin: Russland sei stets gegen den Krieg im Irak gewesen und er habe in dem Punkt auch "wesentliche" Meinungsverschiedenheiten mit Präsident George W. Bush. Doch, so der in Dialektik geübte KGB-Oberst a.D., die "Angriffe des internationalen Terrorismus im Irak" richteten sich "vor allem gegen Präsidenten Bush persönlich". Der internationale Terrorismus habe sich "das Ziel gesetzt, Bush im Wahlkampf maximalen Schaden zuzufügen" und "die Wiederwahl Bushs nicht zuzulassen". Erreichten die Terroristen dieses Ziel, so der russische Staatschef, könnten sie einen "taktischen Sieg feiern". Putin milderte diesen unverhohlenen Wahlaufruf zugunsten von Bush nur durch die diplomatische Floskel, er habe "Respekt vor jeder Wahl des amerikanischen Volkes". Treuherzig fügte er hinzu, er wolle keineswegs "die Beziehungen mit einem der beiden Kandidaten verderben". Doch genau das war durch den wenig bedachten Auftritt schon geschehen. Zehn Tage später warf John Kerrys führender Russland-Spezialist, Harvard-Professor Graham Allison, in einem Interview in der Moskauer "Iswestija" Putin vor, dessen These, Bushs Niederlage bedeute einen Sieg der Terroristen, sei "zutiefst falsch und täuscht die Welt". Weder US-Geheimdienste noch unabhängige Experten könnten Putins Annahme bestätigen, spielte der Terrorismus-Experte Allison auf die nachrichtendienstliche Vergangenheit des russischen Präsidenten an. Die Weltwahl Keine US-Präsidentenwahl wurde international bisher so beachtet wie diese. Von Tokio bis Rio fiebern Milliarden Menschen der Nacht zum Mittwoch entgegen. SPIEGEL-Korrespondenten berichten aus elf Nationen welche Hoffnungen und Befürchtungen sich in den Ländern mit dem Urnengang in den USA verbinden. Die Meinung, die Russen kämen mit einem wieder gewählten Bush besser zurecht als mit Kerry, hat sich in Moskaus politischer Elite über Monate allmählich gefestigt. Dabei hat Russlands Führung zu Begeisterung über den jetzigen Chef des Weißen Hauses wenig Anlass. Putin erging es in den letzten Jahren im Umgang mit dem "Partner" Bush ein wenig wie dem unglücklichen jungen Helden Antoine Doinel in Francois Truffauts Film "Sie küssten und sie schlugen ihn". Russlands Präsident müht sich seit Jahren vergeblich, im Anti-Terror Kampf von den USA als eine Art regionaler Hilfssheriff für den Kaukasus und Mittelasien anerkannt zu werden. Amerikaner wildern im Einflussbereich des Kremls Die USA ließen sich von Putin stattdessen die Stationierung von Truppen in den mittelasiatischen GUS-Republiken Kirgisien und Usbekistan genehmigen, um diese Länder unter dem Deckmantel des Anti-Terror-Krieges an sich zu binden. US-Diplomaten und -Stiftungen haben mit einer theatralischen "Revolution" den Russland-Gegner Michail Saakaschwili als Präsidenten in Georgien inthronisiert und pflegen über ihr Außenamt Kontakte zu tschetschenischen Separatisten, deren "Außenminister" in den USA politisches Asyl genießt. Durch offene und verdeckte Wahlhilfe versuchen die Amerikaner dieser Tage gegen Moskaus Drängen auch in der Ukraine einen Vertrauensmann Washingtons zum Präsidenten wählen zu lassen. Und zur russischen Innenpolitik äußerte Außenminister Colin Powell immer wieder "Besorgnisse" wegen einer anhaltenden Drift der Moskauer Macht ins Autoritäre. Dennoch fürchten Moskaus Außenpolitiker von den Demokraten mehr Ungemach als von der jetzigen Regierung. Schon die Sowjetunion, in deren Tradition sich Moskauer Politik wieder zunehmend versteht, geriet zu Zeiten des demokratischen Präsidenten Jimmy Carter durch dessen tönende Menschenrechtskampagne unter Druck. Dabei zeigt sich das heutige Russland, das als Demokratie gelten will, gegenüber derartigen Kampagnen weit verwundbarer als der Sowjetstaat. Das KPdSU-Regime konterte noch jeden Vorhalt aus Amerika, es quäle Dissidenten, mit dem lauthalsen Hinweis auf das traurige Schicksal mittelloser Schwarzer an den Ufern des Mississippi. Als böses Omen dessen, was Russland von den Demokraten zu erwarten hat, sehen Moskauer Strategen einen Anti-Putin-Aufruf vom 28. September, der unter anderem von zwei maßgeblichen Demokraten aus der Umgebung Kerrys unterzeichnet wurde, von Ex-Außenministerin Madeleine Albright und Richard Holbrooke. Der Appell hält dem russischen Präsidenten eine "drohende Haltung gegenüber Russlands Nachbarn" vor und eine "Rhetorik des Militarismus und des Imperiums". Der Aufruf, in dem es oberlehrerhaft heißt, eine Diktatur könne "nicht die Antwort auf Russlands Probleme sein", trägt unter anderem die Unterschrift des Ex-CIA-Chefs Woolsey, der sich bei soliden US-Geheimdienstlern längst einen Ruf als überdrehter Hardliner erworben hat. Die moralinsaure Albright hat sich in Moskau vor allem als treibende Kraft zum Krieg gegen Jugoslawien 1999 keine Freunde gemacht. Zumal seitdem deutlich wurde, dass der militärische Kampf für die Menschenrechte der Albaner im Kosovo mit einer Vertreibung der orthodoxen Serben aus dem Gebiet endete. "Amerika will Russland nicht verstehen" In den Moskauer Medien hat der US-Wahlkampf nur ein schwaches Echo gefunden. Im liberalen Wochenblatt "Kommersant-Wlast" lobt der Dekan der Journalistischen Fakultät des renommierten Moskauer Staatlichen Instituts für Internationale Beziehungen beide Präsidentschaftskandidaten, denn sie hätten sich "sehr korrekt" gezeigt, ja sogar "gegenseitig gelobt" - im auf Schmuddelwahlkämpfe abonnierten Moskau undenkbar. In der Kreml-kritischen Wochenzeitung "Nowoje Wremja" bekennt eine Autorin, der US-Wahlkampf sei "ein wirklicher Genuss", weil er "emotional und gehaltvoll" sei - Sicht einer Minderheit. Eher kennzeichnend für Moskaus veröffentlichte Meinung ist dagegen ein Kommentar in der Armeezeitung, die sich immer noch "Roter Stern" nennt: "Amerika versteht Russland nicht, Amerika will Russland nicht verstehen", verkündet dort ein Autor, der behauptet, Russen und Amerikaner stünden nun mal für "verschiedenen Zivilisationen". Im Volk, in dem die Englischkenntnisse im Durchschnitt nahe bei Null liegen, weckt der US-Wahlkampf wenig Neigung, sich für einen Bewerber zu erwärmen. Selbst der weltoffenen Minderheit in Russland, die sich im Besitz einer Satellitenschüssel an trüben Herbstabenden zu CNN durchzappt, bleibt die politische Kultur der USA meist eher fremd. Der treuherzige Moralprediger Bush, aber auch der Kandidat Kerry, der dem Gegner das lesbische Leben der Tochter seines Vize vorhält, wirken auf den russischen Normalbürger als Teil einer bizarren Show in einem weit entfernten Land. |