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#1 |
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http://www.spiegel.de/politik/auslan...373779,00.html
UNO-SICHERHEITSRAT Powell bedauert Irak-Rede Der frühere US-Außenminister Colin Powell distanziert sich von seiner Rede vor dem Uno-Sicherheitsrat, mit der er im Februar 2003 den geplanten Irak-Krieg gerechtfertigt hatte. Die Rede sei ein "Schandfleck" in seiner politischen Karriere, sagte er in einem Interview. AP Powell am 5. Februar 2003 vor dem Uno-Sicherheitsrat mit "Beweis": Schandfleck seiner Karriere Washington - Es fühle sich "furchtbar", dass er damals angebliche Beweise für Massenvernichtungswaffen vorlegte habe, die sich als falsch erwiesen haben, sagte Powell dem Sender ABC News in einem Interview, das heute ausgestrahlt werden soll. Powell hatte unter anderem Satelliten-Fotos von angeblichen Lastwagen mit mobilen Biowaffen-Labors vorgeführt. Den damaligen CIA-Chef George Tenet nahm Powell in Schutz. Tenet habe an die Belege geglaubt. Das Geheimdienstsystem habe jedoch nicht gut funktioniert. "Es gab Leute beim Geheimdienst, die zu der Zeit wussten, dass einige der Quellen nicht verlässlich waren, und sie haben nichts gesagt. Das hat mich vernichtet", sagte der Ex-Minister. Ihm seien "keine Belege" für einen Zusammenhang zwischen dem Irak unter dem damaligen Präsidenten Saddam Hussein und den Terroranschlägen bekannt geworden, die am 11. September 2001 in den USA verübt wurden, sagte Powell. Ungeachtet dessen sei er "froh", dass Saddam Hussein nicht mehr im Amt sei. FERNSEHTIPP XXP, 09.09.2005, 21:00 Uhr Schwerpunkt - Die wehrlose Supermacht Der 4. Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 Über die Entwicklungen nach Saddams Sturz äußerte Powell sich skeptisch. Die USA hätten die Verpflichtung, den Irak als Gesamtstaat zu erhalten. Dafür müssten die Sunniten in den politischen Neuaufbau einbezogen werden. Es dürfe nicht passieren, dass sich "ein Mini-Staat im Norden, ein größerer Mini-Staat im Süden und eine Art Nichts in der Mitte" herausbilde. Zudem kritisierte Powell in dem ABC-Interview die Vorbereitung auf den Hurrikan "Katrina". Bereits im März räumte Powell in einem Interview mit dem "Stern" Fehler bei der diplomatischen Vorbereitung des Irak-Krieges ein. "Wir waren dabei wohl manchmal zu laut, zu direkt, zu polternd vielleicht", sagte er. Namentlich kritisierte er Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, der Kriegsgegner wie Frankreich und Deutschland als "altes Europa" abqualifiziert hatte. "So etwas hat nicht gerade vertrauensbildend gewirkt", sagte der Ex-Minister. Beeindruckende Karriere Powell wurde am 5. April 1937 als Sohn jamaikanischer Einwanderer in New York geboren. Als Soldat ging er in den sechziger Jahren für zwei Einsätze nach Vietnam und erhielt mehrere Auszeichnungen. 1977 wurde er militärischer Berater beim Verteidigungsminister. 1983 plante Powell die Invasion Grenadas mit, 1986 den Luftangriff auf Libyen und 1989 den US-Einsatz in Panama. 1986 wurde er Drei-Sterne-General und Kommandeur des Fünften US-Armee-Korps in Deutschland, im Januar 1987 Stellvertreter von Sicherheitsberater Frank Carlucci im Nationalen Sicherheitsrat. Ende dieses Jahres stieg er zum Sicherheitsberater unter Präsident Ronald Reagan auf. 1989 wurde Powell Vier-Sterne-General und kommandierte alle Landstreitkräfte in den USA. Im selben Jahr stieg er zum Vorsitzenden der Vereinigten Stabchefs auf und wurde damit der höchste Militär im Verteidigungsministerium unter Präsident George Bush senior. Vor dem ersten Golfkrieg plädierte er zunächst für eine Sanktionsstrategie und gegen einen Angriff. Nach der Vertreibung der Iraker aus Kuwait sprach er sich gegen einen Marsch auf Bagdad aus, unter anderem wegen des fehlenden Uno-Mandats. Bush senior folgte damals seiner Empfehlung. In seiner Zeit im Verteidigungsministerium entwickelte er die so genannte "Powell-Doktrin". Danach sollten die USA einen Militäreinsatz stets mit überwältigenden Mitteln führen, um den Gegner rasch niederzuwerfen. Zudem sollten die Vereinigten Staaten nur dann Kriege führen, wenn "vitale nationale Interessen" betroffen sind, friedliche Mittel ausscheiden, die Öffentlichkeit hinter dem Einsatz steht, die Ziele klar definiert sind und es eine "exit strategy" gibt - ein Konzept, wann und wie der Konflikt zu beendet werden kann. 1995 bot ihm Bill Clinton den Außenministerposten an, doch Powell lehnte ab. Im März 1996 trat er der Republikanischen Partei bei. 2001 wurde Powell mit 65 Jahren erster schwarzer Außenminister der USA. Anders als Rumsfeld hielt Powell zunächst wenig von einem neuen Krieg im Irak. Doch er verhielt sich Präsident Bush gegenüber loyal. 2004 reichte er nach der Wiederwahl von George W. Bush junior seinen Rücktritt ein - und zog sich weitgehend ins Privatleben zurück. |
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JFCurry schrieb:
> Powell bedauert Irak-Rede Nun, ich nehme an, das wird die Zehntausende, die im Irak-Krieg massakriert wurden und werden, sehr erfreuen. Wieso hat eigentlich in Europa fast jeder gesehen, dass Bush kranpfhaft nach an den Haaren herbeigezogenen Kriegsgründen gesucht hat, und in den USA fast niemand, nichtmal der ja nun wirklich nicht so dumme Powell? Fèr mich hat das einen üblen Beigeschmack, wenn er sich jetzt von derselben Bush-Regierung distanziert, dernen Politik er jahrelang widerspruchslos massgeblich mitgetragen hat. -stef |
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#3 |
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Stefan Werner schrieb:
> JFCurry schrieb: > >> Powell bedauert Irak-Rede > > Nun, ich nehme an, das wird die Zehntausende, die im Irak-Krieg > massakriert wurden und werden, sehr erfreuen. > > Wieso hat eigentlich in Europa fast jeder gesehen, dass Bush kranpfhaft > nach an den Haaren herbeigezogenen Kriegsgründen gesucht hat, und in den > USA fast niemand, nichtmal der ja nun wirklich nicht so dumme Powell? Weil der Irak viel näher bei Europa liegt als bei den USA. Für die Amis ist das Gebiet von Israel bis Afghanistan ein Gebiet mit guten Juden und bösen Muslimen. - Bush hatte vor seiner Wahl im Jahr 2000 die Taliban als eine ihm nicht bekannte Pop-Gruppe bezeichnet. Zwei Jahre später waren sie sein Hauptfeind. Dem Durchschnittsamerikaner war es egal, welchen Moslem-Staat man als Sündenbock für 9/11 bestrafte. Im Weiteren leben viele Amis von der Rüstungsindustrie und haben Angst um ihren Job. Dann ist jeder Vorwand für einen Krieg von Vorteil. Ohne Vorwand konnte nicht einmal Hitler Krieg führen. Zuerst mussten als Polen verkleidete deutsche Soldaten das Reich beschiessen. Wer einen persönlichen Nutzen erwartet von einer Lüge, protestiert kaum gegen sie. Nur Europa hatte einen Flüchtlingsstrom zu befürchten. England noch am wenigsten, weil dort Arbeitskräftemangel herrscht und die Insel keine grüne Grenze aufweist. Für Deutschland gilt beidemale das Gegenteil. Fazit: Man beurteilt eine Aussage nicht nach ihrem Wahrheitsgehalt, sondern nach ihrem Nutzen und Schaden. Gruss Walter |
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Walter Schmid schrieb: > Stefan Werner schrieb: > > JFCurry schrieb: > > > >> Powell bedauert Irak-Rede Hi, ich würd ja gerne nochwas dazu sagen, aber alle drei Beiträge sind so gut, da gibts eigentlich nix mehr zu sagen. Ich unterstreich fast jedes Wort. Es beruhigt doch sehr, wenn man da rauf und runter nur das nazi-faschistische und das geldgierige Gelabber sieht und liest. Es freut mich einfach und das muß auch mal gesagt werden. Mit Gruß bastian |
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#5 |
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Berichten: n/a
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JFCurry wrote:
> Den damaligen CIA-Chef George Tenet nahm Powell in Schutz. Tenet habe an die > Belege geglaubt. Das Geheimdienstsystem habe jedoch nicht gut funktioniert. > "Es gab Leute beim Geheimdienst, die zu der Zeit wussten, dass einige der > Quellen nicht verlässlich waren, und sie haben nichts gesagt. Das hat mich > vernichtet", sagte der Ex-Minister. Das kaufe ich ihm nicht ab. Ein Mann mit mit seiner Erfahrung muß wissen, daß Geheimdienstquellen nicht verlässlich sind, und daß es sich nicht paßt, daß Untergebene des CIA-Chefs sich direkt an den Minister wenden. Stattdessen hätte er sich an die Untergebenen des CIA-Chefs wenden müssen, um die Informationen zu prüfen und andere Meinungen zu hören. Powell ist vermutlich mehrfach übergangen und belogen worden. Sein Rücktritt beruht wohl auf der dumpfen Ahnung, daß der Irak-Krieg mit einem Fiasko, wenn nicht mit einer Katastrophe enden würde. -- Yo no creo en la originalidad. Es un fetiche más, creado en nuestra época de vertiginoso derrumbe. (Pablo Neruda. Confieso que he vivido) |
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#6 |
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Berichten: n/a
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Stefan Werner schrieb:
> JFCurry schrieb: > >> Powell bedauert Irak-Rede > > > Nun, ich nehme an, das wird die Zehntausende, die im Irak-Krieg > massakriert wurden und werden, sehr erfreuen. > > Wieso hat eigentlich in Europa fast jeder gesehen, dass Bush kranpfhaft > nach an den Haaren herbeigezogenen Kriegsgründen gesucht hat, und in den > USA fast niemand, nichtmal der ja nun wirklich nicht so dumme Powell? Das erstaunt mich ebenso wie Dich, und zwar schon lange. Im Nachhinein fühle ich mich bestätigt, dass man als aufmerksamer europäischer Zeitungsleser offenbar ein zutreffenderes Bild von den Zuständen im Irak hatte als der amerikanische Aussenminister. > Fèr mich hat das einen üblen Beigeschmack, wenn er sich jetzt von > derselben Bush-Regierung distanziert, dernen Politik er jahrelang > widerspruchslos massgeblich mitgetragen hat. Da bin ich nicht einverstanden. Lernfähigkeit ist eine positive Eigenschaft - man sollte jedem die Chance geben, gescheiter zu werden. a. |
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#7 |
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* Andreas Stricker schrieb am Sonntag, 11. September 2005 09:21:
>> Wieso hat eigentlich in Europa fast jeder gesehen, dass Bush kranpfhaft >> nach an den Haaren herbeigezogenen Kriegsgründen gesucht hat, und in >> den >> USA fast niemand, nichtmal der ja nun wirklich nicht so dumme Powell? > > Das erstaunt mich ebenso wie Dich, und zwar schon lange. Im Nachhinein > fühle ich mich bestätigt, dass man als aufmerksamer europäischer > Zeitungsleser offenbar ein zutreffenderes Bild von den Zuständen im Irak > hatte als der amerikanische Aussenminister. Was für mich wiederum ein Indiz mehr ist, dass es im Grunde gar nicht "auf die Zustände" ankam, sondern einzig darum, den Krieg mit irgend welchen Vorwänden zu rechtfertigen. >> Fèr mich hat das einen üblen Beigeschmack, wenn er sich jetzt von >> derselben Bush-Regierung distanziert, dernen Politik er jahrelang >> widerspruchslos massgeblich mitgetragen hat. > > Da bin ich nicht einverstanden. Lernfähigkeit ist eine positive > Eigenschaft - man sollte jedem die Chance geben, gescheiter zu werden. Möglich. Eine andere Möglichkeit aber auch, dass er jetzt, wo es so langsam jeder gemerkt hat, was den Krieg in Irak betrifft, einfach nur seine Haut retten will... -- ms |
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#8 |
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Martin Schoch schrieb:
>>Im Nachhinein >>fühle ich mich bestätigt, dass man als aufmerksamer europäischer >>Zeitungsleser offenbar ein zutreffenderes Bild von den Zuständen im Irak >>hatte als der amerikanische Aussenminister. > Was für mich wiederum ein Indiz mehr ist, dass es im Grunde gar nicht "auf > die Zustände" ankam, sondern einzig darum, den Krieg mit irgend welchen > Vorwänden zu rechtfertigen. ACK a. |